Ernährung - Empfehlungen und Tipps
Jeder Mensch hat individuelle Ernährungsgewohnheiten, die durch die eigene Vergangenheit und Kultur un die eigenen Vorlieben und Werte geprägt sind. Einerseits hat die Ernährung Auswirkungen auf die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Produktivität der Mitarbeitenden eines Betriebes. Anderseits haben Arbeitsbedingungen, wie der Pausenrhythmus oder arbeitsbedingter Stress, einen direkten Einfluss auf das Essverhalten und den Mahlzeitenrhythmus. Manche Personen verschlägt es unter hohem Arbeitsdruck den Appetit und sie nehmen ab. Bei anderen führt Stress zu einer gesteigerten und schnellen Nahrungsaufnahme, was in einer Gewichtszunahme resultieren kann.
Ausgewogene Mahlzeiten liefern dem Körper Energie und Nährstoffe, um die körperliche und kognitive Leistungsfähigkeit aufrecht zu erhalten. Ein geregelter Mahlzeitenrhythmus sowie die Zusammensetzung der Mahlzeiten sind von zentraler Bedeutung für die Förderung der Gesundheit und für das Vermeiden von Heisshunger-Attacken.
Emotionen, die im Privaten oder durch Situationen am Arbeitsplatz entstehen, können einen Einfluss auf die Ernährung haben. Denn die enge Koppelung zwischen Essen und Emotionen führt bei vielen Menschen zu emotionalem Essen. Dieses emotionale Essen dient zum Beispiel als Stressbewältigungsstrategie oder als Ablenkungsmanöver bei Langeweile. Nicht die Nährstoffaufnahme, sondern die Stimmungsverbesserung durch eine beruhigende oder belohnende Wirkung, steht dabei im Zentrum des Essens.
Langfristig können ungesunde Ernährungsgewohnheiten das Risiko für Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Krebs und andere Gesundheitsprobleme erhöhen, was auch die Arbeitsfähigkeit beeinträchtigen kann. Häufigere Krankmeldungen und reduzierte Leistungsfähigkeit sind mögliche Folgen, die sich wierum auf den Betrieb auswirken. Eine gesundheitsfördernde Ernährungskultur kann dazu beitragen, die Fehlzeiten im Unternehmen zu verringern und das Wohlbefinden zu steigern.
Obwohl alle Mitarbeitenden ganz persönliche Ernährungsgewohnheiten haben, kann ein Betrieb konkrete Beiträge zur Förderung einer ausgewogenen Ernährung der Mitarbeitenden leisten:
- Entwicklung und Pflege einer Pausenkultur: Die Mitarbeitenden sollen sich für die Mahlzeiten Zeit nehmen. Ausserdem ist gemeinsames essen gut für das soziale Gefüge und leistet einen Beitrag zu einem guten Arbeitsklima.
- Bietet ein Betrieb eine Mensa oder Verpflegungsmöglichkeiten an, kann er auf die Ausgewogenheit des Angebots achten.
- Zur Vertiefung der Thematik können Sensibilisierungsworkshops oder Ernährungskampagnen angeboten werden.
Quelle: © Schweizerische Gesellschaft für Ernährung SGE, 2019, Ronia Schiftan, MSc Angewandte Psychologie | Ernährungspsychologin ZEP Merkblatt_Ernaehrung-am-Arbeitsplatz-2019.pdf (sge-ssn.ch)